Lundaspelen 2.0 – diesmal mit drei Teams auf internationaler Mission

Nachdem bereits im letzten Jahr die damalige C-Jugend bestehend aus den Jahrgängen 2003 und 2004 erstmals Luft auf internationalem Terrain geschnuppert hatte und an den jährlich stattfindenden Lundaspelen im südschschwedischen Lund teilgenommen hatte, war man sich trotz geringem handballerischem Erfolg gegen die teils übermächtigen skandinavischen Leistungszentren bereits auf dem Heimweg im sagenumwobenen FlixBus ohne WLAN am 31. Dezember 2017 einig: vi måste gå tillbaka dit – da müssen wir wieder hin! Schnell reiften die Pläne, es nicht nur bei einem Team zu belassen.
Im Frühjahr wurden die Planungen konkreter. Schlussendlich fanden sich aus D-, C- und B-Jugend inklusive Betreuern über 30 Personen, die ohne lange zu überlegen zusagten. Gerade bei den zwölfjährigen D-Jugendlichen ist es beileibe keine Selbstverständlichkeit, dass die Eltern ihre Kinder auf so eine Unternehmung mitfahren lassen! Insgesamt umfasst der grün-weiße Reisetross jetzt knapp 40 Personen, davon zehn Betreuer, alle zwischen 18 und 23 Jahre alt. 
Auf dem Hinweg werden wir auf eine streikfreie DB hoffen, zurück greifen wir wieder auf den Nachtbus zurück.  Wenn es dann am 27. Dezember mit den ersten Spielen losgeht, wird man in der Vorrunde auf Gegner treffen, die man getrost unter dem Claim “Losglück” zusammenfassen kann. Anders als in den Turnieren der Nationalmannschaft ist hiermit aber keineswegs die Machbarkeit der Aufgabe beschrieben – viel eher spreche ich über die Attraktivität der Gegner, wohlahnend, dass die Spiele zum Großteil wieder verloren gehen werden, wenn auch das Ziel dieses Mal lauten wird, nicht in jeder Partie den Kürzeren zu ziehen.

Der Reihe nach: die B-Jugend bekommt es zu tun mit: 

HC Empor Rostock aus Deutschland

Borlänge HK aus Schweden

Ajax Kopenhagen aus Dänemark

HC Zlin aus Tschechien

Gruppenfavorit ist hierbei Borlänge, die in ihrer Regionalliga (selbstredend die höchstmögliche in Schweden) auf Platz drei stehen. Schwer einzuschätzen ist Zlin, da keiner von uns der tschechischen Sprache mächtig ist und es somit schwierig ist, Infos über die Osteuropäer herauszufinden. Interessant ist sicher auch das Duell gegen Kopenhagen, gegen die man bereits im letzten Jahr ran musste und seine höchste Niederlage des Turniers einstecken musste (16 Tore Differenz). Der HC Empor Rostock, dessen Männer dritte Liga Nord spielen, findet sich in der B-Jugend aktuell auf Platz sieben der Oberliga Berlin-Brandenburg wieder, dürfte also auch alles andere als eine Laufkundschaft sein. 

Die C-Jugend spielt gegen:

Helsingør 2 aus Dänemark

Karlskrona aus Schweden

Lugi 1 aus Schweden

MTG Wangen aus Deutschland

Während Wangen für uns ein unbeschriebenes Blatt ist, der württembergische Verein aber durchaus für seine Strahlkraft im Allgäu bekannt ist, haben die anderen Gegner tatsächlich etwas mehr Prominenz. Lugi, der Gastgeber aus Lund, gehört definitiv zu den drei besten schwedischen Nachwuchsleistungszentren, zwar nicht in jedem Jahrgang, aber durch die Bank weg prinzipiell schon. In guter Erinnerung hat man noch das Duell im Vorjahr gegen die vierte Mannschaft der Lugi-C-Jugend, die sich am Ende als die stärkste der vier Lunder Teams entpuppte und schlussendlich bis ins Viertelfinale kam. Karlskrona ist im 2004er-Jahrgang unangefochtener Tabellenführer ihrer Regionalliga aus Småland-Blekinge und somit auch der Favorit dieser Gruppe. Und Helsingor ist der Heimatverein eines gewissen Mikkel Hansen, seines Zeichens wohl der beste Handballer der Welt. Abzuwarten bleibt, ob Lugi und Helsingør ihre Teams nach Leistung oder nach dem Gleichheitsprinzip, wie häufig in Skandinavien, einteilen. 

Die attraktivste Gruppe hat aber die D-Jugend erwischt:

FIF aus Dänemark

Lödde Vikings HK 2 aus Schweden

IK Lågan aus Schweden

Handball association of Hong Kong aus China

Während die Lödde Vikings als schlagbarstes Team der Gruppe gelten, aber Heimvorteil genießen, da diese Gruppe in ihrer Halle in Löddeköpinge ausgespielt wird, spielt Lågan in ihrer Regionalliga in der Region Skåne ganz oben mit. FIF aus Dänemark gehört zu den besten, was das südlichste skandinavische Land zu bieten hat und ist einer der Favoriten auf den Titelgewinn. Der absolute Knaller ist aber natürlich das Team aus Hong Kong, bei dem man überhaupt nicht weiß, was auf einen zukommt. Recherchiert man im Internet, findet man durchaus hinaus, dass dieser Verein so etwas wie die Auswahl des politisch umstrittenen Stadtstaates darstellt. Was dies aber für die Leistung zu bedeuten hat, wird sich erst in Lund klären. Waldbüttelbrunn vs. Hong Kong – ein absolutes Highlight, nicht nur für die Kids. 


Nach der Vorrunde geht es in den A- bzw. B-Playoffs im k.o.-System weiter. Mal schauen, wie lange und wo welche DJK-Teams im Geschäft bleiben können. 
Insgesamt kämpfen beim ganzen Turnier 700 Teams in diversen Altersklassen – unter anderem auch die special class, ein sympathisches Inklusionsprojekt des schwedischen Handballs.
Zum Schluss noch die Links zu den einzelnen Vorrundengruppen, auch zum Mitfiebern via Liveticker. 

D-Jugend:  https://res.lundaspelen.com/2018,en/division/19655867

C-Jugend: https://res.lundaspelen.com/2018,en/division/19656359

B-Jugend: https://res.lundaspelen.com/2018,en/division/19656764


Während der Spiele wird sich der DJK-Tross natürlich mit Zwischenberichten melden.
Für die hart gesottenen Fans gibt es die Möglichkeit, die Spiele auch per Live-Stream oder on-demand zu verfolgen. Die Kosten hierfür liegen bei zwölf Euro. Infos gibt es hier:  http://solidsport.com/lundaspelen

Helsingar från vackra Sverige! 

Bericht: Jonathan Hansen