M I: Waldbüttelbrunner bewahren Nerven

Foto: HMB Media / Volker Danzer

DJK Waldbüttelbrunn – TSV Lohr 22:20 (10:8)

Noch einmal davongekommen. Die DJK Waldbüttelbrunn war im Derby gegen den TSV Lohr ganz nahe dran an einem Punktverlust gegen den Abstiegskandidaten, mit dem der Tabellenzweite im Titelrennen wertvollen Boden verloren hätte. Dass es in der Ballsporthalle dann doch zu einem Sieg der Einheimischen reichte, war letztlich ihrer größeren Cleverness zuzuschreiben, aber auch einer Portion Glück in der Endphase der Partie.
Gehaltener Siebenmeter
Knapp drei Minuten vor Schluss stand DJK-Spielmacher Andreas Paul beim Stand von 20:20 am Siebenmeterstrich. Beim Gegner verließ Torhüter Tom Scheiner seinen Arbeitsplatz, für ihn kehrte der kurz vor der Pause ausgewechselte Tamas Szabo zurück, mit dem die Waldbüttelbrunner in der Vergangenheit oft große Probleme gehabt hatte. Paul warf, der 37-jährige Ungar im Lohrer Kasten hob das linke Bein leicht an, von dem der Ball in hohem Bogen zurück ins Spielfeld flog. Anschließend hatten die Lohrer Gäste die Möglichkeit, in Führung zu gehen. „Wer da das nächste Tor macht, gewinnt das Spiel“, befand Waldbüttelbrunns Trainer Dusan Suchy. Doch da kein Gästespieler rechten Drang zum Tor zeigte, signalisierten die Referees passives Spiel und zwangen die Lohrer zu einem überhasteten Wurf, der nicht sein Ziel fand.
Tenderas wichtiger Treffer
Das hatten in der Folge die Gastgeber, die ihrerseits 69 Sekunden vor Schluss durch Lukas Tendera vorentscheidend mit 21:20 in Führung gingen. „Das war nicht so schwer, weil ich super freigespielt wurde. So frei war ich die ganze Zeit zuvor nicht“, stellte Tendera fest, nach dessen Tor Lukas Meyer gegen eine offene Manndeckung für den 22:20-Endstand sorgte. Danach tanzten die Gastgeber im Kreis, feierten den Erfolg im Derby, das von robustem Abwehrspiel geprägt war. Besonders die Kreisläufer auf beiden Seiten hatten keinen schmerzfreien Abend, immer wieder wurden Tobias Glöggler und Bastian Demel auf Waldbüttelbrunner und Ivan Majic auf Lohrer Seite unsanft zu Boden befördert. Beide Teams nutzten in der ersten Hälfte ihre Chancen nicht, sich deutlicher abzusetzen. Lohr führte in der Anfangsphase mit 3:1 und ließ dazu noch weitere Wurfchancen aus. Die Gastgeber lagen kurz vor der Pause mit 10:7 vorn, doch Felix Wolf fand bei einem Wurf von der Linksaußenposition in Keeper Tom Scheiner seinen Meister. So blieb es bis in die zweite Hälfte hektisch, torarm und vom Stand her eng, bis in den letzten Sekunden die Treffer durch Tendera und Meyer die Partie zu Gunsten der Hausherren entschieden. „Positiv war unsere starke Abwehrleistung. Vorne haben wir oft nicht mit der letzten Konsequenz gespielt“, bilanzierte DJK-Trainer Suchy und dachte dabei wohl auch an eine Reihe von verworfenen Bälle gegen die starken Keeper Szabo und Scheiner. Doch in den letzten Minuten bewahrten seine Spieler – wie schon häufiger in engen Endphasen in dieser Runde – die Nerven. „Letzte Saison hätten wir so ein Spiel wohl verloren“, merkte Waldbüttelbrunns Spielmacher Manuel Feitz an.

So berichtete Ulli Sommerkorn von der Main-Post: https://www.mainpost.de/sport/wuerzburg/Ballsporthallen-Friedberg-Waldbuettelbrunner-bewahren-Nerven;art786,10169498