M I: Waldbüttelbrunn schafft dritten Sieg in Serie

So berichtete Jörg Rieger von der Main-Post

Da ist Matthias Grünert (am Ball) das Trikot bis unter die Achseln hochgerutscht: Der Waldbüttelbrunner Kreisläufer hat sich gegen die Anzinger (hinten von links) Jonathan Limbrunner, Sebastian Erber und William Bobach durchgesetzt. Weiter im Bild: Anzings Keeper Constatin Schleßiger (rechts).

Männer, Bayernliga:
DJK Waldbüttelbrunn – SV Anzing  23:21 (9:11)

Auf der Waldbüttelbrunner Ballsporthalle liegt irgendwie ein Fluch. Das jedenfalls könnte man meinen, wenn man mit DJK-Trainer Dusan Suchy auf die Spielstätte zu sprechen kommt. “Die Halle bereitet mir die größten Kopfzerbrechen”, erklärte Suchy nach dem hart erkämpften, am Ende glücklich zustande gekommenen 23:21-Heimsieg gegen den SV Anzing. Sportlich haben sich die Grün-Weißen am Sumpfler gefangen. Nur eine Woche nach dem Titelaspiranten Günzburg besiegten sie in heimischer Halle auch auch die nie aufsteckenden Oberbayern.

Insgesamt ist die Waldbüttelbrunner Heimbilanz in dieser Saison zwar durchwachsen. Was Suchy aber die Zornesröte förmlich ins Gesicht trieb, ist die Tatsache, dass er und sein Team vor dem Vorrundenabschluss am 11. Januar beim Lokalrivalen SG DJK Rimpar II nicht mehr in ihrer Halle trainieren können. Erst sind Weihnachsferien – und in der Woche nach Dreikönig hat die Gemeinde eine Grundreinigung angesetzt. “Das kann einfach nicht wahr sein”, schimpfte Suchy. “Eine Ersatzhalle bekommen wir da nie und nimmer.”

Schon im Sommer hatten die Waldbüttelbrunner nur sehr eingeschränkt trainieren können, was viele als Erklärung für die überwiegend dürftigen Auftritte zu Rundenbeginn anführten. “Der Saisonstart war alles andere als optimal”, blickte DJK-Rückraumwerfer Lukas Tendera (26) nach dem letzten Spiel des Jahres zurück. Dummerweise dauerte die Serie dürftiger Auftritte für die DJK bis zur Derby-Schlappe in Heidingsfeld am 15. November an.

Lukas Tendera ist noch zuversichtlich

Die Leistung bei der folgenden Heimpleite gegen die SG Regensburg (28:30) fand Suchy bereits ansprechend, weil die Abläufe gestimmt hätten. Danach gelangen drei Siege in Serie. Ist die Saison für die DJK noch zu retten? “Ja”, erklärte Chemie-Dokorand Tendera entschieden: “Die Liga ist ausgeglichen. Wenn wir noch eine Serie starten, können wir zur Spitzengruppe aufschließen.” Vom Titelrennen wagt in der Ballsporthalle freilich niemand mehr zu sprechen, eher schon vom Abstiegsgespenst. “Wir dürfen auf keinen Fall mehr da unten reinrutschen”, so Suchy.

Doch das ist angesichts von jetzt neun Punkten Vorsprung auf den Tabellenzwölften Anzing – Stand heute gibt es drei Absteiger – ohnehin sehr unwahrscheinlich – und natürlich auch nicht der Anspruch der Sumpfler. Doch wie schwer sich die DJK-Sieben bisweilen noch tut, hat das Duell gegen den Aufsteiger wieder gezeigt. Weil im Februar die Spielstätte wegen Fasching nicht zur Verfügung steht, musste diese Rückrundenpartie auf den Abend vor den vierten Advent vorverlegt werden.

Drei Treffer von Julian Stumpf in 29 Sekunden

“Wir haben die erste Halbzeit ziemlich verschlafen”, bemerkte Tendera. Wenn man gegen einen solch unbequemen Gegner erstmal hinten liege, werde es nicht leichter, erklärte Suchy. Drei vergebene Siebenmeter vor der Pause taten ihr Übriges. Erst als Tendera kurz nach dem Seitenwechsel an die Strafwurflinie schritt, schlug es ein. Es folgte ein kurioser Auftritt von Julian Stumpf. Innerhalb von nur 29 Sekunden gelangen dem DJK-Werfer sage und schreibe drei Treffer. Aus einem 11:12 wurde ein 14:12. “In solchen Situationen sind wir noch nicht clever genug”, bemängelte der erfahrene, insgesamt aber zufriedene Gäste-Trainer Hubert Müller: “In der Schlussphase hatten wir mehrmals die Möglichkeit, in Führung zu gehen.”

Der immer stärker werdende DJK-Torwart Max Feuerbacher hatte jedoch famos gegen die Anzinger Außen gehalten – und seinem Vordermann Yannick Bardina gelang schließlich fünf Sekunden vor Schluss der entscheidende Treffer zum 23:21. Der Ball war von der Latte nach unten geprallt. Die Referees Herbert Vornehm und Harald Schweizer aus Augsburg, die schon mehr als 1000 Partien bis hinauf zur Bundesliga auf ihrem Buckel haben, entschieden auf Tor. In dieser Situation lastete dann aus Waldbüttelbrunner Sicht mal kein Fluch über der Ballsporthalle.

Die Statistik des Spiels
 
Waldbüttelbrunn: Feuerbacher (1.-60.), Brückner (n.e.) – Stumpf 3, Becker, Tendera 3/2, Rieger, Glöggler 4, Paul 2, Issing 2, Kirchner, Renz 2, Meyer 1, Grünert 1, Bardina 5.
Anzing: Scharder, Schleßiger – Erber 1, Bobach, Hoxha 5/1, Kiefel, J. Limbrunner 4, Meyer 1, Hawrenek 3, Ball 4, M. Limbrunner, Mayer 2, Rappold.
Schiedsrichter: Vornehm/Schweizer (beide Augsburg). Siebenmeter: 5/2 – 2/1. Zeitstrafen: 0:2. Zuschauer: 200.
Spielfilm: 2:1 (6.), 3:5 (11.), 5:6 (17.), 8:10 (23.), 9:11 (Halbzeit), 11:12 (33.), 14:12 (36.), 16:16 (44.), 17:18 (47.), 20:19 (55.), 21:21 (58.), 23:21 (Endstand).

Bericht: Jorg Rieger: https://www.mainpost.de/sport/wuerzburg/Waldbuettelbrunn-schafft-dritten-Sieg-in-Serie;art786,10376181