Mit den eigenen Waffen geschlagen

TSG Estenfeld – DJK Waldbüttelbrunn 30:24

Schon vor Spielbeginn standen die Vorzeichen nicht besonders günstig, da nicht nur auf drei Spielerinnen komplett verzichtet werden musste (Seubert, Hartleb und Born), sondern auch mit Kim Meßmer (Ellbogen) und Jasmin Vogel (Krank) zwei weitere Spielerinnen eigentlich nicht einsatzfähig waren. So standen nur acht fitte Feldspieler zur Verfügung.
Trotzdem nahmen sich die Damen vor, aus einer sicher stehenden 6:0 Abwehr einfache Tore über den Gegenstoß zu erzielen. Allerdings zeigte sich schon nach wenigen Minuten, dass an diesem Tag weder in der Abwehr noch im Angriff an die Form der vergangenen Spiele angeknüpft werden konnte. So waren zum einen in der Abwehr die Lücken zu groß und man vermisste dort die gesunde Härte, zum anderen fehlte es im Angriff an Ideen die offene 3:2:1 – Abwehr der Estenfelder auszuhebeln. Estenfeld hingegen zeigte die körperliche Präsenz, mit der man selbst auftreten wollte. Leider ließen sich unsere Damen davon zu sehr beeindrucken und mussten schon nach wenigen Minuten mehrere Gegenstoßtore hinnehmen. Auch eine Auszeit beim Stand von 2:6, sowie einer Umstellung auf eine offensivere Abwehr brachten nicht die gewünschte Ruhe und Sicherheit ins Spiel. So setzen sich die Estenfelderinnen weiter ab, auch weil die wenigen klar herausgespielten Chancen nicht genutzt werden konnten. So ging es über 3:10 und 5:14 mit einem Halbzeitstand von 7:15 in die Kabine.
Nach einer deutlichen Halbzeitansprache nahm sich die Mannschaft vor, befreit und ohne Gedanken an den Spielstand in die zweite Halbzeit zu gehen. Die beiden Trainer waren sich sicher, dass dieses Spiel trotz des deutlichen Rückstandes zum Seitenwechsel noch lange nicht verloren war. Estenfeld konnte seine Tore nur nach Gegenstößen erzielen oder durfte, im Hinblick auf 12(!) gegebene 7m gegen die DJK, immer wieder einfache Tore erzielen. So war es schwer in den oft sehr langen Angriffen der Estenfelderinnen die Konzentration hochzuhalten. Leider setzen sich auch im zweiten Durchgang die vielen einfachen Fehler, sowohl in Abwehr und Angriff fort. So folgte, fast immer, auf erfolgreich abgewehrte Angriffe ein eigener technischer Fehler oder eine Unachtsamkeit in der Abwehr. Zusätzlich machten sich die wenigen Wechselmöglichkeiten bemerkbar, zumal eine fragwürdige rote Karte in der 46 Minute gegen Kira Sunbat die Wechselmöglichkeiten zusätzlich verringerte. Der Spielstand pendelte sich bei 4 – 6 Toren Rückstand ein, so dass beim Schlusspfiff eine 24:30 Niederlage auf der Anzeigentafel stand.
Die Damen verloren am Ende ein „komisches Spiel“, da trotz des dezimierten Kaders und vielen Fehlern in Abwehr und Angriff, immer die Chance da war, das Ergebnis enger zu gestalten oder zu drehen. Estenfeld schaffte es, mit einer offensiven und harten Abwehr und einfachen, aber sehr langen Angriffen, die Mannschaft aus dem Konzept zu bringen. Dass auch die Abwehr der Estenfelderinnen nicht unüberwindbar war, konnte man in der zweiten Halbzeit zeigen. Dort konnte man, trotz vieler Fehler, 17 Tore erzielen. Es gilt in den nächsten Trainingseinheiten genau diese einfachen Fehler abzustellen und gerade im Training mit mehr Härte zu agieren. Dann können die Damen in den nächsten Spielen zeigen, hoffentlich wieder mit voller Besetzung, dass man aus Fehlern lernen kann.

Es spielten: Leonie Mion (Tor – 5 gehaltene 7m) Lusann Diedrich (2), Selina Häußler (6/2), Kim Meßmer, Laureen Mathe (1), Katharina Schmitt (8/4), Julia Kosel (1), Lisa Lohn (4), Jasmin Vogel, Amelie Wolf, Kira Sunbat (2)
Siebenmeter: 6:12

Bericht: Lucas Meyer