Lundaspelen 2024: Alle Erwartungen übertroffen

Seit 2017 ist es mit Ausnahme von zwei coronabedingten Absagen Tradition bei der DJK Waldbüttelbrunn, die Zeit zwischen den Jahren für die Teilnahme am zweitgrößten Jugendturnier der Welt im südschwedischen Lund zu nutzen. Über 800 Teams in allen Altersklassen spielten die begehrten Medaillen aus und wir waren diesmal mit zwei Mannschaften unsrer D-Jugend dabei, einmal im Jahrgang 2013 und einmal im Jahrgang 2012. 
 
Da wir noch nie mit so jungen Teams da waren, konnten wir im Vorfeld nicht einschätzen, wo wir im Vergleich zu den schwedischen und auch dänischen Mannschaften stehen. Klar war nur, dass wir in den Vorjahren trotz zum Teil sehr leistungsstarker Teams noch nie die A-Playoffs (hierfür muss man unter die ersten zwei von fünf Teams in der Vorrunde kommen) erreicht haben. Darüber hinaus hat uns die Auslosung für uns sehr namhafte Vorrundengegner beschert, wie zum Beispiel die schwedischen Schwergewichte Lugi, Sävehof oder IFK Ystad. 
 
Mit den 2013ern hatten wir die zusätzliche Herausforderung, dass wir im Ligabetrieb in Deutschland noch nie mit diesem Jahrgang gegen Gleichaltrige angetreten sind, da diese Jungs immer bei den 2012ern mitgemischt haben. Auch in diesem Turnier sollten einige der 2013er noch dazu bei den 2012ern zum Einsatz kommen.
 
Am ersten Vorrundentag überraschte zunächst das 2013er Team mit zwei Siegen aus zwei Spielen. Insbesondere gegen Sävehof zeigte das Team eine wirklich unerwartet starke Leistung und drehte – dies sollte sich im Turnierverlauf noch häufiger wiederholen – einen deutlichen Rückstand in der kurzen Spielzeit (30min) noch in einen knappen Sieg. 
Die 2012er bekamen es im ersten Spiel mit IFK Ystad zu tun. Dieses Spiel war eine Art Schocktherapie, die Vorzüge des schwedischen Handballs kennenzulernen, denn Ystad hat tatsächlich noch nie ein Spiel gegen Gleichaltrige verloren und die letzten beiden Lundaspelen sowie die letzten beiden Partille-Cups in dominanter Art und Weise gewonnen. “Leider” war Ystad – auch dieses Mal der spätere Turniersieger – gegen uns noch stärker, als wir es für möglich gehalten hätten, und fertigte uns mit 35:14 ab. Im zweiten Spiel gegen Kävlinge war uns anzumerken, dass uns das erste Spiel noch in den Knochen hängt, und wir zeigten keine sonderlich gute Leistung, gewannen am Ende aber trotzdem halbwegs souverän. 
 
Für die 2013er war am zweiten Turniertag die Ausgangslage klar: eins von den beiden Spielen gegen Sund oder Ankaret musste gewonnen werden, um in die A-Playoffs einzuziehen. Zuerst ging es gegen Sund, eigentlich der schwächere der beiden Gegner. Hier lief leider nicht alles so, wie es die Mannschaft zeigen kann und wir verloren knapp. Im zweiten Spiel gegen Ankaret, die bis dato einen sehr starken Eindruck machten, lagen wir rasch mit fünf Toren im Hintertreffen, die A-Playoffs schienen in weite Ferne zu geraten. Doch auch hier zeigte sich wieder der Kampfgeist der Mannschaft und wir drehten das Spiel, was bedeutete, dass wir die Gruppe als Erster abschlossen! 
Die 2012er waren am zweiten Tag mit zwei Gegnern auf Augenhöhe konfrontiert, was Spiele auf Augenhöhe versprach. Zunächst ging es gegen Sävehof: eine Niederlage, und man wäre bereits aus dem Rennen um die ersten beiden Gruppenplätze. Auch hier spielte unser Gegner zu Beginn stark auf und führte deutlich. Doch auch hier kämpften wir uns zurück und konnten uns in einem wilden Ende noch das Unentschieden sichern. Nun waren wir so richtig drin im Turnier: gegen Lugi spielten wir stark auf und gewannen souverän! Aufgrund des besseren Torverhältnis gegenüber Sävehof hieß es dadurch auch für die 2012er: willkommen in den A-Playoffs! Wir rieben uns jetzt schon etwas verwundert die Augen… 
 
Am Playoff-Tag mussten wir organisatorisch alle Hebel in Bewegung setzen, um die 2013er in beiden Teams spielen lassen zu können. Den Anfang machten sie selbst, gegen ein anderes der zahlreichen Sävehof-Teams. Leider reichten die Kräfte nicht ganz und wir schieden knapp aus. Verständlich, die 2013er hatten zum Teil doppelt so viele Spiele in den Knochen wie die Gegner. Nach dem Spiel wurden sie so schnell wie möglich zu den 2012ern gefahren, wo das erste Spiel schon lief…
Und zwar gegen Önnered, ein weiteres schwedisches Schwergewicht. Auch in diesem Spiel sahen wir uns mal wieder einem frühen Rückstand konfrontiert, den wir kurz vor der Pause anfingen, aufzuholen. In Durchgang zwei zeigten wir mit Abstand die beste Leistung unseres Turniers und gewannen diese 15min mit neun Toren Unterschied! Damit standen wir im Viertelfinale, gegen Ystads IF, Heimatverein zahlreicher schwedischer Nationalspieler. Die extrem groß gewachsenen Ystädter konfrontierten uns mit einer extrem defensiven 6:0-Abwehr, an der wir uns die Zähne ausbissen. Mit viel Geduld kamen wir trotzdem immer wieder zu unseren Chancen und machten in der Abwehr dank einer guten Torhüterleistung auch kein schlechtes Spiel. Beim Stand von 11:11 zwei Minuten vor Schluss war der Handballgott leider nicht auf unserer Seite und wir konnten zwei Großchancen nicht im Gehäuse unterbringen. Somit strichen wir die Segel und haben am Ende des Turniers nur gegen die beiden Finalteams dieser Altersklasse verloren. Rückblickend eine unfassbare Leistung, auch wenn die Niederlage im Viertelfinale schmerzt, da das Finale tatsächlich möglich gewesen wäre.
 
Aber: das kann ja auch eine Motivation für nächstes Jahr sein. Wir nehmen viele mega-Erlebnisse für unsere Entwicklung und unseren Mannschaftszusammenhalt mit. Diese Erfahrung wird uns in den schwierigen Aufgaben, die uns 2025 bevorstehen, weiterhelfen. 
 
Ein gutes neues Jahr an alle Unterstützer wünscht die gesamte DJK-Jugendabteilung. Bleiben Sie am Ball!