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M I: Abstiegskampf, Trainer Julian Bötsch hört auf: Bei der DJK Waldbüttelbrunn sind wichtige Zukunftsfragen ungeklärt

Bericht: Uli Sommerkorn (Main-Post, 18.03.25); Fotos: Heiko & Julien Becker

Der vom Abstieg bedrohte Handball-Regionalligist ist auf der Suche nach einem neuen Coach. Und braucht dringend Erfolgserlebnisse, um die Klasse zu halten.

Wenn am 31. Mai das Derby der Handball-Regionalliga zwischen der DJK Waldbüttelbrunn und dem TSV Lohr abgepfiffen wird, dann ist nicht nur die Runde vorbei, sondern auch die Trainertätigkeit von Julian Bötsch bei der gastgebenden DJK. “Das hat private Gründe und auch mit der Familienplanung zu tun. Der Job ist sehr zeitaufwendig, auch wenn das Außenstehende oft nicht so sehen”, begründete Bötsch den Schritt, sein Amt nach zweieinhalbjähriger Tätigkeit abzugeben.

In den nächsten Jahren will der 36-Jährige, der als Aktiver neben der DJK Waldbüttelbrunn auch für die damalige DJK Rimpar Wölfe, den HSC Bad Neustadt, den TV Gerolzhofen und die DJK Nüdlingen gespielt hat, in Sachen Handball kürzertreten.

Im November 2022 war der frühere Zweitliga-Handballer ins Amt gekommen, nachdem sich die DJK Waldbüttelbrunn, für die Bötsch als Kreisläufer spielte, als Aufsteiger in die 3. Liga nach mehr als zweimonatiger Sieglosigkeit von ihrem damaligen Coach Dusan Suchy getrennt hatte. Bötsch trat zunächst als Spielertrainer an und startete nach dem Drittliga-Abstieg in der damaligen Bayernliga im Jahr 2023 einen Neuaufbau des Teams, der mit Platz sechs in der Endtabelle endete.

In seiner zweiten Saison in der nun in Regionalliga umbenannten Bayernliga musste der 36-Jährige einen neuerlichen personellen Umbruch bewältigen und befindet sich mit seinem Team spätestens seit der 23:33-Niederlage am Samstag zuhause gegen den TSV Allach mitten im Abstiegskampf. Zumal die nächsten beiden Aufgaben beim Spitzenreiter TV Erlangen-Bruck (22. März) und zuhause gegen den Zweiten Haspo Bayreuth (29. März) schwerer kaum sein könnten. Doch die sportliche Lage sei nicht der Grund für den Rücktritt. “Der Schritt hat nichts mit der sportlichen Situation zu tun. Die Arbeit macht mir weiter Spaß”, versichert der scheidende Coach. Neben Bötsch wird, wie DJK-Sportvorstand Winfried Körner mitteilte, auch sein Assistent Nico Emmerling – in seinem Fall aus beruflichen Gründen – voraussichtlich nicht mehr zur Verfügung stehen.

“Trotz der sportlichen Situation hätte ich gerne mit beiden weitergemacht”, betont Körner. “Sie leisten gute Arbeit.” So aber muss sich der langjähriger Macher bei der DJK auf Trainersuche begeben, die gegenwärtig für ihn höchste Priorität genießt. Erst, wenn der neue Coach feststehe, sei es sinnvoll, mit Spielern in Hinblick auf die Saison 2025/26 zu sprechen. “Die wollen ja wissen, was Sache ist”, macht Körner darauf aufmerksam, dass derzeit nicht nur die Trainerpersonalie offen ist, sondern auch die Ligen-Zugehörigkeit in der neuen Saison.

Dass die sportliche Situation gegenwärtig derart angespannt ist, dafür nimmt sich Körner auch selbst in die Pflicht. “Vielleicht war ich mit Blick auf die Zusammenstellung der Mannschaft auch etwas blauäugig”, räumt er ein. Zwar gebe es zahlreiche talentierte Handballer, aber ob das Team in seiner gegenwärtigen Besetzung für einen Abstiegskampf gebaut sei, sei eine andere Frage. “Viele Spieler sind noch sehr jung und tun sich schwer, mit der Situation umzugehen”, sagt Bötsch.

Externe personelle Zugänge werde es in der laufenden Saison allerdings nicht geben, sagt Körner. Bliebe nur die Möglichkeit, die Mannschaft mit altvorderen Handballern aus dem eigenen Verein zu ergänzen, die mit ihrer Erfahrung im Abstiegskampf eine Stütze sein könnten. Ein Kandidat könnte der ehemalige Abwehrchef Tobias Glöggler sein, der sich gegenwärtig auf Weltreise befindet und wohl im April zurückkehren wird. “Dann werde ich sicher mit ihm reden, ob er uns helfen kann”, sagt Bötsch, der alles dafür tun will, dass sein Engagement bei der DJK am 31. Mai ein gutes Ende nimmt.