M I: Derby zum Regionalliga-Finale: So ist das Spiel gelaufen und so geht es in Waldbüttelbrunn und Lohr weiter

Bericht: Uli Sommerkorn (Main-Post, 03.06.25)

 Regionalliga Männer 
 DJK Waldbüttelbrunn – TSV Lohr 29:24 (12:14) 

Die Nummer zwei und drei der Region im Männer-Handball beenden die Saison. Fragen und Antworten zum Spiel und zur Zukunft, die vor allem für die DJK mit Sorgen behaftet ist.

Mit einem 29:24 (12:14)-Heimsieg der DJK Waldbüttelbrunn im Derby über den TSV Lohr endete die Saison in der Regionalliga. Das Duell der hinter den Wölfen Würzburg besten Männer-Handball-Teams der Region war sportlich von nicht mehr besonders großer Bedeutung gewesen, weil beide Mannschaften seit Anfang Mai den Klassenerhalt sicher hatten. Nicht zuletzt deshalb richten sich viele Blicke schon darauf, wie es in der kommenden Saison in Waldbüttelbrunn und Lohr weitergeht. Fünf Fragen und Antworten zum Spiel und zur näheren bzw. weiteren Zukunft der beiden Mannschaften.

Wie lief das Derby?

Erst gut für den TSV Lohr, am Ende gut für die DJK Waldbüttelbrunn. Der Gast spielte eine starke erste Hälfte und führte zeitweise mit vier Toren Differenz. „Es hätte sogar noch deutlicher sein können, aber wir haben viele Chancen liegen lassen“, berichtete TSV-Trainer Bernd Becker.

Knackpunkt im Derby vor 500 Zuschauern und Zuschauerinnen in der Ballsporthalle war die Rote Karte gegen TSV-Spielertrainer Maximilian Schmitt wegen eines Foulspiels kurz vor der Pause. Ohne den 33-Jährigen fehlte der Kopf im Lohrer Spiel, was die sich nun steigernden Waldbüttelbrunner zu nutzen wussten und die Wende herbeiführten. So siegte die DJK und beendete die Saison auf Rang zehn einen Platz vor den Lohrern.

Wer wird bzw. wer bleibt Trainer?

Bei der DJK Waldbüttelbrunn wurden Trainer Julian Bötsch und sein Assistent Nico Emmerling verabschiedet. Ersterer war seit November 2022 verantwortlich und hat sein Amt aus privaten Gründen niedergelegt. Beim seit 2023 amtierenden Co-Trainer gaben berufliche Gründe für den Rückzug den Ausschlag. Neuer Coach wird Marcel Könnicke, derzeit Co-Trainer beim Ligarivalen TSV Rothenburg.

Marcel Könnicke tritt in der kommenden Saison das Traineramt beim Handball-Regionalligisten DJK Waldbüttelbrunn an.
Foto: Stöckinger

Beim TSV Lohr, der bislang gleichberechtigt von Coach Bernd Becker und Spielertrainer Maximilian Schmitt betreut worden ist, wird Ersterer in der kommenden Saison allein verantwortlich sein. Schmitt gibt sein Traineramt nach sechs Jahren ab, bleibt dem TSV aber als Spieler erhalten.

Welche Spieler gaben ihren Abschied?

„Es ist schon der dritte große Umbruch in drei Jahren“, erklärte DJK-Keeper Max Feuerbacher, dass seine Mannschaft wieder mal vor personellen Umwälzungen steht. Denn zum Saisonfinale wurden zahlreiche Waldbüttelbrunner Spieler verabschiedet: Jan Lukas Hermann wechselt zum TV Erlangen/Bruck, Elias Bergmann zum TV Hardheim, Max Weber zum TSV Mellrichstadt. Tom Hartmann, Gustav Dannhäuser, Fabian Benkert und Silas Kütt verlassen die DJK zu dem Verein unbekannten Zielen. Leon Rastner pausiert aus Verletzungsgründen.

Der einzige fixe Abgang auf Lohrer Seite ist der polnische Topwerfer Dawid Walaszczyk, der zum Oberliga-Absteiger HSC Bad Neustadt wechselt. Routinier Michael Diehl hat sich noch nicht entschieden, ob er seine Laufbahn fortsetzt.

Wie sieht es mit Neuverpflichtungen aus?

Bei der DJK gibt es derzeit keine feststehende Neuverpflichtung, Stand jetzt verfügt Waldbüttelbrunn aufgrund der zahlreichen Abgänge nicht über einen Kader, der qualitativ und quantitativ den Anforderungen der Regionalliga genügt. „Ich führe zurzeit viele Gespräche. Aber es ist schwierig, weil sich viele Abgänge erst spät abgezeichnet und Spieler oft schon bei Vereinen zugesagt haben“, berichtet DJK-Sportvorstand Winfried Körner von seinen Bemühungen um Verstärkungen.

Der TSV Lohr hat als Nachfolger von Dawid Walaszczyk den 20-jährigen Ungarn Gergö Zvolinszki verpflichtet. Außerdem bemüht sich der TSV noch um Verstärkungen im rechten Rückraum und auf Rechtsaußen.

Wer hat am Ballermann die Nase vorn?

Eine Abordnung der DJK Waldbüttelbrunn ist bereits am Tag nach dem Derby, also am Sonntag, zur Saisonabschlussfahrt nach Mallorca geflogen. Die Lohrer folgen vier Tage später, sie starten am Donnerstag und weilen am Pfingstwochenende auf der Baleareninsel.

Waldbüttelbrunn: Leikauf, Feuerbacher 1 – Karl 7/6, Rauch, Kütt, Winheim, Bergmann 1, Rastner 5, Hartmann 1, Dürr 3, Gohly 1, Geis 1, Hermann 6, Benkert 1, Dannhäuser 2, Weber