M I: Handball-Regionalligist in personellen Nöten: So will die DJK Waldbüttelbrunn in der Saison 2025/26 bestehen
Bericht: Uli Sommerkorn (Main-Post) vom 23.07.2025
Von den vergangenen 23 Jahren hat die DJK Waldbüttelbrunn 20 in der höchsten bayerischen Handballklasse gespielt, die seit vergangenem Jahr Regionalliga heißt, und zählt so sportlich zu den festen Größen im Freistaat. Lange Jahre war die Mannschaft sogar ein bayerisches Spitzenteam, das im Jahr 2023 mit dem Aufstieg in die 3. Liga einen sportlichen Höhepunkt erlebte.
Doch just im Augenblick des größten Erfolgs setzte ein Abwärtstrend ein, der bis heute nicht gestoppt ist: Erst folgte der unmittelbare Abstieg aus der 3. Liga als Tabellenletzter, dann erst Rang sechs und schließlich in diesem Jahr Platz zehn in der Regionalliga.
Diese Entwicklung war nicht zuletzt die Folge davon, dass dem Team nach jeder dieser Runden zahlreiche Handballer abhandenkamen. Besonders viele waren es nach der abgelaufenen Saison, in der die DJK erst kurz vor Rundenende den Klassenerhalt gesichert hatte. „Es ist schon der dritte große Umbruch in drei Jahren“, sagte Torhüter Max Feuerbacher, der im letzten Jahrzehnt alle Höhen und Tiefen der Waldbüttelbrunner Handballer mitgemacht hat, nach dem letzten Spiel der vergangenen Saison mit Blick auf die folgende Runde.
Nur noch wenige gestandene Handballer
Feuerbacher und sein Torwartkollege Markus Leikauf sowie die Rückraumspieler Linus Dürr und Linus Geis sind vier der wenigen gestandenen Handballer mit höherklassiger Erfahrung, die in dieser Saison dem Team erhalten geblieben sind. Jan Lukas Hermann ist indes zum TV Erlangen/Bruck gewechselt, Elias Bergmann zum TV Hardheim, Max Weber zum TSV Mellrichstadt, Fabian Benkert zum TV Marktsteft. Auch Tom Hartmann, Gustav Dannhäuser und Silas Kütt haben die DJK verlassen. Trainer Julian Bötsch, der gelegentlich noch selbst auf dem Feld gestanden war, hat den Bezirksoberligisten TG Heidingsfeld übernommen, Leon Rastner pausiert aus Verletzungsgründen.
„Wenn du neun Leute verlierst, dann wird das natürlich schwierig“, betont DJK-Sportvorstand Winfried Körner, der seit Jahrzehnten der Macher bei den Waldbüttelbrunner Handballern ist. „Es war eine harte Zeit. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, aber es kam wenig dabei heraus“, sagt er. Viele Abgänge seien erst kurz vor Saisonende publik geworden, sodass Gespräche mit potenziellen Zugängen schwierig gewesen seien, weil diese fast alle schon bei anderen Vereinen im Wort gestanden seien.
So gibt es mit Rechtsaußen Marvin Munoz von der SG DJK Rimpar II erst einen externen Zugang, nach Körners Worten arbeitet der Verein noch an der Verpflichtung eines Rückraumspielers und sucht dringend noch einen Kreisläufer, da mit Hermann, Weber, Dannhäuser und Bötsch gleich vier Handballer auf dieser einst bei der DJK so stark besetzten Position den Verein verlassen haben. Also viel Arbeit für das neue Trainerteam mit Chefcoach Marcel Könnicke (vorher Co-Trainer TSV Rothenburg), Assistentin Nicole Meulenkamp (vorher SG DJK Rimpar Jugend) und dem aus Oberfranken zurückgekehrten Ex-DJKler Nicholas Cudd, der fürs Torwarttraining verantwortlich ist.
Teilweise 25 Leute im Training
Erste Maßnahme in dieser Saison: Das Training wurde mit der gerade in die fünftklassige Oberliga aufgestiegenen zweiten Mannschaft zusammengelegt, aus deren Reihen auch personelle Lücken in der ersten Garnitur geschlossen werden sollen. „Es sind teilweise 25 Leute im Training. Die Quantität ist da, bei der Qualität müssen wir sehen. Priorität hat natürlich die erste Mannschaft, aber es wird sicher für beide schwer. Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt Körner.
Ziel sei es, in der neuen Regionalliga-Saison drei Mannschaften hinter sich zu lassen, was dann vermutlich zum Klassenerhalt reichen würde. Und wenn es nicht klappt? „Auch dann greifen wir nächste Saison wieder an“, versichert der Waldbüttelbrunner Sportvorstand, dessen Mannschaft mit zwei Auswärtspartien in Günzburg und Rothenburg in die Regionalliga-Saison startet und am Samstag, 4. Oktober, den TSV München-Allach zum ersten Heimspiel der neuen Saison empfängt.