Herren I: Enttäuscht und ernüchtert

Heimniederlage gegen den TSV Friedberg

Sie saßen auf ihrer Auswechselbank und starrten, während das Gros der Zuschauer die Ballsporthalle schnell verließ. Sie wirkten nach dem Abpfiff ernüchtert und enttäuscht, die Handballer der DJK Waldbüttelbrunn, die mit einer 22:26 (15:17)-Niederlage gegen den TSV Friedberg ihre Bayernliga-Heimpremiere gehörig verpatzt hatten. Und sie wussten: Eine Leistung wie die gegen Friedberg reicht ganz sicher nicht, um im Konzert der Titelkandidaten die erste Geige spielen. „Wir sind schlecht gestartet. Und als wir die Chance zur Wende hatten, haben wir unsere Chancen nicht genutzt“, fasste DJK-Rückraumspieler Lukas Tendera die Partie zusammen. Nun mag es Gründe geben, warum die Gastgeber eine derart schwache Vorstellung hinlegten. Sie mussten mit den langzeitverletzten Manuel Feitz und Max Drude sowie dem gesperrten Bob Zeleny drei wichtige Akteure ersetzen.

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Von den vier einsatzfähigen Rückraumspielern hatten zwei noch Fitnessrückstände: Lukas Tendera hatte aus beruflichen Gründen zwei Wochen nicht trainiert, Jozsef Szentgyörgyi, der eigentlich diese Saison hatte kürzertreten wollen, war erst am Tag vor der Partie aus dem Portugal-Urlaub zurückgekehrt und dennoch mit sechs Treffern bester Werfer seines Teams. „Das war ganz schlecht“, gab auch der 31-jährige Ungar zu.

Schlecht war vor der Pause vor allem die Abwehr. Mit relativ einfachen Mitteln dividierte der Drittliga-Absteiger aus Friedberg die eigentlich hoch gerühmte DJK-Deckung immer wieder auseinander. 17 Tore hatte der Gast bis zur Pause geworden; das schafft, wenn Waldbüttelbrunns Abwehr funktioniert, mancher Kontrahent in 60 Minuten nicht. Vorne hielt vor allem der bullige Kreisläufer Matthias Grünert die DJK mit seinem Toren im Spiel. Doch als sich nach der Pause die DJK-Deckung fing und sich Keeper Matyas Varga steigerte, stellten sich die Aussetzer im Angriffsspiel ein. Vor allem am nun immer besser werdenden Friedberger Keeper Benjamin von Petersdorff scheiterten die Gastgeber ein ums andere Mal. Zwischen der 37. und 49. Minute blieb Waldbüttelbrunn gar zwölf Minuten ohne Tor. So agierten die Gastgeber immer fahriger, während Friedberg den Vorsprung ins Ziel brachte, obwohl es selbst haufenweise technische Fehler produzierte. „Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft gewonnen“, lautete das nach dem Spiel etwas überraschende Fazit von Gästetrainer Manuel Vilchez Moreno. Mag sein, dass dies aber eine eher allgemeine Feststellung des Spaniers war und weniger eine Auswertung des gerade zuvor zu Ende gegangenen Spiels. Das Prädikat „Spitzenspiel“ zwischen den zwei mutmaßlichen Hauptkonkurrenten hatte es jedenfalls nicht verdient.

DJK-Trainer Karoly Kovacs jedenfalls stimmte seine Handballer schon mal auf harte Wochen ein: „Die nächsten Gegner sind meiner Meinung nach noch stärker als Friedberg“, sagte er mit Blick auf das anstehende Auswärtsspiel bei der Coburger Zweitliga-Reserve und die dann folgende Heimpartie gegen den gegenwärtigen Spitzenreiter TSV Haunstetten. Doch Kovacs kündigte an: „In Coburg werden wir eine andere Mannschaft sehen.“ Das sagte er mit Blick auf die Einstellung, nicht auf die Aufstellung. Letztere wird sich erst einmal nicht bessern. Erst gegen Haunstetten wird die Sperre Bob Zelenys abgelaufen sein. Im nächsten Heimspiel hofft Kovacs auch darauf, dass auch Max Drude seinen Einstand im DJK-Dress geben kann.

— So berichtete die Main-Post. Mehr unter www.mainpost.de —