M I: Waldbüttelbrunn entnervt den Gegner beim Derbysieg
TSV Lohr – DJK Waldbüttelbrunn 21:24 (9:9)
Als sich am Samstagabend kurz nach neun Uhr die Spessarttorhalle in Lohr schon weitgehend geleert hatte, begaben sich die Handballspieler der DJK Waldbüttelbrunn in den noch besetzen Tribünenblock. Dort sprangen sie gemeinsam mit ihren dort verbliebenen Anhängern herum und skandierten: „Wer nicht hüpft, der ist kein Beacher!“ Heißt übersetzt: „Wer nicht hüpft, der ist kein Waldbüttelbrunner.“ Die Ausgelassenheit war folgerichtig. Schließlich waren die Gäste nach ihrem 24:21 (9:9) die Einzigen, die an diesem Samstagabend etwas zu feiern hatten.
Steigerung nach der Pause
Ihr Trainer Dusan Suchy war einfach nur froh, schließlich hatte sein vorher favorisiertes Team in der vergangenen Saison gegen den unterfränkischen Rivalen zweimal 22:22 gespielt und seine handballerischen Qualitäten da nicht abgerufen. „Die entscheidende Phase waren die Minuten nach der Halbzeit“, befand Suchy. Da nämlich warf sein Team einen 15:11-Vorsprung heraus, nachdem es zur Pause noch 9:9 gestanden und Waldbüttelbrunn im ersten Abschnitt so seine Probleme gehabt hatte. Plötzlich aber spielten die Gäste strukturierter und druckvoller, zudem legten die DJK-Werfer ihren Respekt vor Lohrs Keeper Tamas Szabo mehr und mehr ab.
In der Folge hatte Waldbüttelbrunn immer eine Antwort, wenn die engagiert kämpfenden Hausherren die Chance besaßen, ins Spiel zurückzukommen. So beim Stand von 14:15, als Waldbüttelbrunn sich in Unterzahl im Ballbesitz befand und die Schiedsrichter schon Zeitspiel anzeigten.
Da erzielte Julian Stumpf nach einem Freiwurftrick den 16. Gästetreffer. Später lief der an diesem Abend beste Gästespieler noch einen Lohrer Gegenstoß auf den davon eilenden Benjamin Horn ab. Dann parierte DJK-Torwart Max Feuerbacher, der in Unterzahl gegen einen Feldspieler ausgetauscht worden war, bei seiner schnellen Rückkehr aufs Parkett per Hechtsprung einen Wurf von Lohrs Schlussmann Szabo auf das Tor, das kurz vorher noch leer gewesen war. „Solche Aktionen deprimieren einen Gegner natürlich“, erklärte Julian Stumpf nach der Partie, der zusammen mit Spielmacher Andreas Paul in den kritischen Phasen für die abgezockten Gäste das Heft in der Hand behielt.
Rot für Lukas Tendera
Dass die größere Ausgeglichenheit im Kader der DJK letztlich den Ausschlag gegeben habe, räumte auch Lohrs Trainer Bernd Becker ein. Sein Team verkraftete personelle Schwächungen weniger gut als die Gäste. Auf Lohrer Seite waren Ferdinand Schmitt (Urlaub) und Lorenz Schmitt (Bruch des Handgelenks) nicht dabei, während des Spiels musste auch noch Regisseur Jannik Schmitt mit Verdacht auf Gehirnerschütterung raus, nachdem ihn ein Wurf von DJK-Spieler Lucas Meyer im Gesicht getroffen hatte. Bei den Gästen fehlte Spielgestalter Manuel Feitz, zudem sah Rückraumspieler Lukas Tendera nach 40 Minuten wegen Foulspiels Rot. Doch Waldbüttelbrunn hatte nach diesen Ausfällen personelle Alternativen.
„Wir haben gegen einen starken Gegner verloren, der gut durchwechseln konnte“, sagte Lohrs Sportlicher Leiter, Sven Lehmann, über Dusan Suchy’s Team, das auch nach dem zweiten Spieltag ohne Verlustpunkt dasteht.
Die Statistik des Spiels
TSV Lohr – DJK Waldbüttelbrunn 21:24 (9:9)
Waldbüttelbrunn: Feuerbacher, Orsolic (1 Siebenmeter) – Stumpf 5, Beißner 1, Wolf, Tendera 4, Glöggler 2, Paul 4, Issing, Kwiatkowski 8/4, Kirchner, Demel, Meyer, Renz.
Lohr: Szabo (1. – 54.), S. Hartig (54. – 60.) – Zeleny 2/2, J. Scheiner, Seltsam 5, Röder 1, Gehl 1, Gremzde 1, J. Schmitt 3, Born, Horn 3, Horky 5.
Schiedsrichter: Grimm/Müller (Cadolzburg). Zeitstrafen: 5:2. Rot: Tendera (41., Waldbüttelbrunn, Foulspiel). Siebenmeter: 2/2 – 4/3. Zuschauer: 500.
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So berichtet Ulrich Sommerkorn von der Mainpost. Mehr unter: https://www.mainpost.de/sport/wuerzburg/Rot-Waldbuettelbrunn-entnervt-den-Gegner;art786,10066748
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Nach dem Spiel feierte das Team mit der Ostkurve: