mB: Quali-Aus bei der deutschen Meisterschaft trotz guter Leistung
Bericht: Jonathan Hansen
Am 8. Mai kam es für die männliche B-Jugend in jeder Hinsicht zu einem besonderen Spiel: Beim “Heimspiel in Heidingsfeld” durfte die Mannschaft in der ersten Runde der Qualifikation gegen die TV Großwallstadt Junioren Akademie antreten, die im Gegensatz zu uns über die letzten Monate hinweg in der Halle durchtrainieren durfte. Wir sahen uns nach drei Wochen intensiver Vorbereitung in der Außenseiterrolle, aber alles andere als chancenlos, und hatten uns einen aufwändigen Matchplan überlegt, um die quirligen Spieler von Großwallstadt in Schach zu halten und im Angriff gegen die offensive Abwehr die richtigen Lücken anzugreifen.
In den ersten zwanzig Spielminuten klappte dies alles wunderbar und wir lagen in Führung. Beim Stand von 8:4 nach der ersten Viertelstunde mussten wir uns sogar ein wenig über die vergebene Möglichkeit ärgern, den Vorsprung noch weiter auszubauen. Wir waren das dynamischere, fokussiertere und insbesondere kreativere Team und spielten uns als Mannschaft zahlreiche freie Torchancen heraus. Auch in der Abwehr zwangen wir Großwallstadt zu schlechten Wurfpositionen und konnten somit den ein oder anderen Ballgewinn verbuchen.
Vor allem durch eine schlecht ausgespielte Überzahl kippte das Ergebnis bis zur Pause auf ein 10:12. Nach der Halbzeit vergaben wir leider direkt zwei freie Chancen und mussten im Anschluss nach 28 gespielten Minuten eine Verletzung unseres Rückraum Mitte verdauen – sehr bitter, denn er hatte bis zu diesem Zeitpunkt sieben Tore erzielt und das Spiel überzeugend gesteuert. Großwallstadt wusste diesen Schockmoment gekonnt auszunutzen und zog auf 10:17 davon.
Von diesem Rückstand kamen wir in der Schlussviertelstunde trotz verschiedener, riskanter Abwehrformationen nicht zurück und verloren das Spiel schlussendlich verdient mit 18:26. Dies ist auf den ersten Blick ein ärgerliches Resultat, denn wir hatten in der ersten Halbzeit durchaus die Möglichkeit, das Spiel noch deutlicher für uns zu gestalten und ohne die Verletzung wäre es nichtsdestotrotz sicherlich spannend bis zum Schluss geblieben.
Auf den zweiten Blick kann die Mannschaft aber mehr als stolz auf sich sein, nach monatelangem Hallenausschluss und zahlreichen hart umkämpften Nebenkriegsschauplätzen mit nur drei Wochen Handballtraining dem namhaften Favoriten derart gut Paroli geboten zu haben. Die Jungs haben gezeigt, dass sie als “Dorfverein” auf dem Niveau der “Großen” mithalten können – um diese Leistung auch in Ergebnisse umzumünzen, bedarf es allerdings noch weiterer Entwicklungsarbeit. Hierbei habe ich als Trainer aber keinerlei Bedenken, da die Spieler durch die Bank eine außergewöhnliche Trainingsmoral, Reflexion und Einstellung zum Sport an den Tag legen. Wir haben zwar nicht das Spiel gewonnen, dafür aber massiv an Erfahrung, die wir in Zukunft gewinnbringend für uns einsetzen werden.
Wie geht es nun weiter für die B-Jugend nach ihrer kurzen Saison? Die meisten Spieler, diejenigen des älteren Jahrgangs 2004, werden in die A-Jugend wechseln, um sich hier mit den 2003ern an der Qualifikation zur A-Jugend-Bundesliga zu versuchen. Dies wird sicherlich ein ähnlich hartes Unterfangen wie die deutsche Meisterschaft, aber einen Versuch ist es allemal wert und vielleicht ist das notwendige Quäntchen Glück dann auf unserer Seite! Aus dem Jahrgang 2003 stoßen einige bekannte Waldbüttelbrunner Gesichter hinzu, aber auch drei Neuzugänge, die die Mannschaft punktuell wunderbar verstärken werden. Die Spieler des jüngeren Jahrgangs 2005 bleiben noch ein weiteres Jahr in der B-Jugend, werden aber aufgrund ihrer tollen Entwicklung und beachtlichem Ehrgeiz auch in die A-Jugend mitgenommen, um die Mannschaft zu ergänzen und sich weiter zu verbessern.
Hoffen wir auf eine verletzungs- und coronafreie Zeit! Schöne Grüße von der (ehemaligen) B-Jugend.