M I: Waldbüttelbrunn verpasst den Drittliga-Aufstieg

Bericht Main-Post vom 21.06.21 (Uli Sommerkorn)

Enttäuscht: Tobias Glöggler von der DJK Waldbüttelbrunn

Ein Törchen fehlte den Handballern der DJK Waldbüttelbrunn, um ihnen die Aufstiegschance in der Drittliga-Qualifikationsrunde zu erhalten. Doch nach dem 19:19 (11:10) am Samstagnachmittag in der heißen Waldbüttelbrunner Ballsporthalle jubelten die Spieler des HSC Coburg II, die künftig in der dritthöchsten deutschen Klasse antreten dürfen. Das für Sonntag geplante Qualifikationsspiel Waldbüttelbrunn gegen Anzing war somit bedeutungslos geworden und wurde abgesagt.

In letzter Sekunde des intensiv geführten Samstagsspiels hatte die DJK noch die Chance zum Siegtreffer, doch Yannick Bardina scheiterte mit einem direkten Freiwurf an HSC-Keeper Fabian Apfel. Der Werfer sank auf den Hallenboden, während die siegreichen Oberfranken mit dem Lohrer Ferdinand Schmitt in ihren Reihen eine Jubeltraube bildeten. Die Enttäuschung bei Waldbüttelbrunn war auch deshalb so groß, weil das Team gerade in der ersten Hälfte überzeugt und zwischenzeitlich sogar mit 9:5 geführt hatte. Doch mit fortschreitender Spieldauer wich der Spielfluss, während Kampf und bisweilen auch Krampf dominierten.

“Wir haben richtig gut in der Abwehr gespielt. Aber vorne haben wir zu viele leichte Fehler gemacht”, fasste DJK-Trainer Dusan Suchy das Remis gegen Coburg zusammen. Er hatte seine stärkste Besetzung aufgeboten, wobei Julian Stumpf mit lädierter Schulter nur in der Abwehr eingesetzt werden konnte.

Was nach drei Qualifikationsspielen der DJK auffiel: Sie warf extrem wenig Tore, im Schnitt der Qualifikation weniger als 20 Treffer pro Spiel. “Es ist irgendwie anders als vor Corona”, bemerkte etwa DJK-Kreisläufer Tobias Glöggler. Die absolute Sicherheit im Umgang mit dem Ball ist irgendwie verloren gegangen, nachdem Mannschaftstraining im Frühjahr 2020 und von November 2021 bis Mai 2021 für die Waldbüttelbrunner sowie auch für alle anderen Handballer unterhalb der dritten Liga wegen Corona untersagt war.

Glöggler, eigentlich einer der Top-Kreisläufer der Bayernliga, lieferte den Beleg für seine Aussagen durch sein eigenes Spiel. Einmal leistete er sich nach einem Anspiel einen Fangfehler, dann vergab er zweimal völlig frei vor Torwart Apfel. Dinge, die ihm sonst höchst selten passieren. “Es fehlt irgendwie das Feintuning”, gab Glöggler zu. Immerhin, so glaubt er, hätten die sechswöchige Vorbereitung auf die Qualifikation sowie die drei Spiele eine Verbesserung bewirkt. “Wir waren heute viel stärker als zwei Wochen zuvor beim ersten Spiel in Coburg”, betonte Glöggler. “Ich glaube schon, dass das gemeinsame Training ein Vorteil für uns sein könnte.”

Denn anders als die Waldbüttelbrunner haben viele andere Bayernligisten ihre letzten Pflichtspiele im März 2020 bestritten. Bei denen dürfte der Spielrhythmus noch in viel stärkerer Form verloren gegangen sein als bei den drei Teilnehmern an der Aufstiegsrunde. Die haben schon die ersten Schritte bei der Rückkehr zur sportlichen Normalität getan. Auch wenn heute keiner genau sagen kann, wann ein Handball-Bayernliga-Spiel wieder das Niveau der Vor-Coronazeit erreicht.

Waldbüttelbrunn – Coburg II 19:19 (11:10). Waldbüttelbrunn: Feuerbacher (1. – 49.), Leikauf (49. – 60.) – Dutz, Elbert 1, Stumpf, Bötsch 2, Glöggler 2, Paul 3, Issing 2,  Kwiatkowski 4/3, Renz 1, Winheim, Meyer, Bardina 4.