Jonathan Hansen aus Waldbüttelbrunn – ein herausragender Jugendleiter

Bericht: Matthias Ernst von der Main-Post

Einen Glücksfall für den Verein nennt der Vorsitzende der DJK Waldbüttelbrunn Hermann Baumgarten Jugendleiter Jonathan Hansen. Nicht nur, dass der 24-Jährige als aktueller Trainer der männlichen Handball-A-Jugend große Erfolge feiern konnte, genannt sei hier nur die Qualifikationsrunde zur Deutschen Meisterschaft in diesem Jahr, auch viele weitere Aktivitäten des Vereins tragen seine Handschrift. Vor allem in der Zeit des Corona-Lockdowns hat sich Hansen einiges einfallen lassen, um die Kinder und Jugendlichen bei der Stange zu halten. Er gibt nie auf, lobt ihn der Vereinsvorsitzende, und das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum die Jugendarbeit bei der DJK Waldbüttelbrunn so erfolgreich ist.

Der Studierende für Lehramt an der Mittelschule kann seine pädagogischen Fertigkeiten gut nutzen, um andere zu motivieren. Neben seiner ehrenamtlichen Arbeit als Trainer ist Hansen auch noch als Helfer bei jeglicher Art von Vereinsaktivitäten sowie als Handball-Schiedsrichter aktiv. Ihm macht der Sport einfach Spaß, bekennt er, und diesen Spaß möchte er gerne weitergeben an die nachfolgenden Generationen.

Antworten auf die Herausforderungen der Corona-Krise

Vor allem in Zeiten von Internet und sozialen Medien sei die körperliche Ertüchtigung ungeheuer wichtig. Deshalb ist es nicht nur der Leistungsaspekt, der für ihn zählt, sondern ihm sind alle Kinder wichtig. Besondere Übungsformen für Kinder und Jugendliche, die nicht am normalen Training aufgrund ihres Leistungsvermögens teilnehmen können, hat er ebenso angeboten wie die Anleitungen für die Kleinsten im Verein. Bewegung soll einfach Spaß machen, egal auf welchem Leistungsniveau.

Da stellte die Coronakrise ihn vor besondere Herausforderungen. Aber auch dafür hatte “Jonny”, wie er von allen im Verein genannt wird, Antworten parat. So organisierte der studierte Sportwissenschaftler – dieses Studium hat er vor dem Lehramtsstudium absolviert – für die Jugendlichen im Verein Online-Kurse, anfangs mit einfachen Übungen aus dem eigenen Wohnzimmer, dann auch aus der Halle.

Seine eigene Mannschaft versuchte er mit Online-Coachings am frühen Morgen mit dem ehemaligen Bayernligaspieler und jetzigen Trainer Till Heeg, der aktuell in Barcelona aktiv ist, zu motivieren und bei Laune zu halten. Wann immer es ging, organisierte Jonny Einzeltrainings im Freien. Als es dann an die Vorbereitung der Qualifikationsrunde zur Deutschen Meisterschaft ging und man wieder gemeinsam trainieren wollte, suchte er zusammen mit den Vereinsverantwortlichen nach Trainingsmöglichkeiten.

Zusammenarbeit mit anderen Vereinen

Die heimische Ballsporthalle war von der Gemeinde noch nicht freigegeben und deshalb musste man nach auswärts ausweichen. Gar nicht so einfach, denn fast alle kommunalen Hallen waren dort noch gesperrt. Also fragte man bei befreundeten Vereinen an, die über eine vereinseigene Halle verfügen und war erfolgreich. Hansen dankt ausdrücklich für die Hilfe, die ihm nicht nur dabei von allen Seiten entgegengebracht wurde.

Doch bei aller Euphorie für den Leistungssport vergisst Jonathan Hansen nie die breite Basis. Mit einem Online-Adventskalender – hinter jedem Türchen stand eine Übung mit einem Prominenten oder Vereinsverantwortlichen – versüßte er die Vorweihnachtszeit. Ein weiteres Beispiel war die Online-Challenge, bei der ganze Mannschaften Übungen in einem vorgegebenen Zeitrahmen absolvieren mussten.

Als es im Sommer dann wieder möglich war, Turniere durchzuführen, organisierte er federführend ein Rasenturnier für Kinder- und Jugendliche in Waldbüttelbrunn. Das machte allen sehr viel Spaß und brachte die Freude am Handballsport zurück, weiß Jonathan Hansen aus vielen Berichten der Kinder, aber auch von Eltern.

Er engagiert sich gerne im Verein und ist damit ein echtes Vorbild. “Während Corona freue ich mich über alles, was man machen darf”, beschreibt er seine Motivation gerade in dieser Zeit. Die Pandemie hat auch Vorteile, findet er. Die vielen Angebote haben dafür gesorgt, dass noch mehr Mitglieder als vor der Pandemie dem Verein beigetreten sind. Außerdem hat eine Professionalisierung in allen Bereichen stattgefunden, die ein gutes Fundament für die nächsten Jahre sein wird.

Jedes Jahr veranstaltet die Main-Post den Wettbewerb “Vorstand des Jahres”. Mit dem Wettbewerb werden Vorstände von Sportvereinen in Stadt und Landkreis Würzburg immer rückwirkend für das vorangegangene Jahr gewürdigt. In den besonderen Zeiten der Pandemie hatte die Redaktion in diesem Jahr einen Wettbewerb “Corona Spezial” ausgeschrieben, bei dem Vereinsvorstände für ihren Einsatz und ihre Ideen während der Corona-Pandemie geehrt werden sollen.
Vergeben wurden je zwei erste, zweite und dritte Plätze. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Main-Post, von Stadt und Landkreis sowie dem Verbandssport hat aus den eingegangenen Bewerbungen die Preisträger-Vorstände gekürt. Die ersten Preise sind jeweils mit 1000, die zweiten mit 500 und die dritten mit 300 Euro dotiert. Die Preisgelder stiftet die Sparkasse Mainfranken Würzburg, die den Wettbewerb seit vielen Jahren unterstützt.