mA: Bundesliga-Traum beendet
Bericht: Jonathan Hansen
Eine Woche nach dem letzten Spieltag der Saison 2021/2022 startete die A-Jugend in das Abenteuer Bundesliga-Quali. Das Team wollte es nach dem vergangenen Jahr, als man in einem KO-Modus am HSC 2000 Coburg gescheitert war, abermals wissen. Die Auslosung ergab eine schwierige Aufgabe für die Wabü-Jungs: mit Rimpar, Coburg und Großwallstadt warteten drei Vereine mit professionellen Strukturen auf uns, während in der anderen Gruppe mit Herrsching, Unterhaching, Friedberg und Anzing “nur” ähnlich wie Waldbüttelbrunn strukturierte Clubs aufeinandertrafen.
Als erstes Spiel des Tages stand für uns direkt das Derby gegen die DJK Rimpar an. Nachdem die Abwehrleistung in der ersten Hälfte nicht genügte, gingen wir mit einem Rückstand von fünf Toren in die Pause. Im zweiten Durchgang zeigten wir uns deutlich verbessert und konnten trotz vieler Unterzahl-Situationen – einmal standen wir sogar nur noch zu dritt auf dem Feld – die Halbzeit ausgeglichen gestalten. Am Ende stand leider eine 24:19-Niederlage auf der Anzeigetafel, die aufgrund einiger fragwürdiger Umstände des Spiels nur sehr schwer einzuordnen ist.
Nach einer kurzen Pause von einem Spiel wartete mit den TV Großwallstadt Junioren einer unserer häufigsten Gegner der letzten Monate. Wie auch gegen Rimpar und Coburg konnten wir gegen das bayerische Verbandsleistungszentrum noch nie gewinnen. Dies sollte sich mit diesem Samstag ändern. Eine phantastische Kulisse in der proppevollen Halle des Sporthotels – geschätzt waren es um die 250 Zuschauer – sah uns während des gesamten Spielverlaufs eine Nasenlänge vor dem Gastgeber aus Großwallstadt. Hinten konnten wir uns durch eine harte Abwehr Selbstvertrauen holen und vorne spielten wir taktisch sehr diszipliniert und trafen gute Entscheidungen. Als wir durch einen Konter dreißig Sekunden vor Schluss den Deckel drauf machten, war der Jubel über den ersten Sieg gegen Großwallstadt groß. Viele neutrale Zuschauer in der Halle freuten sich mit und für uns.
Direkt im Anschluss stand das letzte Turnierspiel gegen Coburg an. Innerhalb von gut vier Stunden 120 Handballminuten – das war für unseren Kader leider ein bisschen zu viel. Obwohl uns die Kräfte merklich verließen, gaben wir gegen die körperlich starken Coburger noch einmal unser Bestes und versuchten über eine offensive Abwehr unser Glück. Zur Halbzeit lagen wir zwar “nur” mit vier Toren gegen die einzige Mannschaft aus diesem Turnier mit Bundesliga-Erfahrung, die man den groß gewachsenen Jungs in ihrer souveränen Spielweise auch anmerkte, zurück, doch der Rückstand vergrößerte sich im zweiten Abschnitt aufgrund von Konzentrationsproblemen bei freien Würfen schnell. Hier mussten wir wohl auch dem emotionalen Sieg gegen Großwallstadt Tribut zollen – die notwendige Frische im Kopf war einfach nicht mehr vorhanden. Letztendlich verloren wir das Spiel verdient mit neun Toren Unterschied. Nichtsdestotrotz steckte das Team nie auf und gab bis zum Schluss unabhängig vom Spielstand das Beste – Kompliment für diese Einstellung.
Damit war der Traum Bundesliga leider auch schon wieder ausgeträumt. Im Vergleich zu letzter Saison konnten wir zumindest ein Qualifikationsspiel gewinnen. Gerne wären wir weitergekommen und vielleicht wäre dies auch möglich gewesen, wenn das Spiel gegen Rimpar unter einem besseren Stern gestanden wäre – höchstwahrscheinlich wäre dann aber etwas später Schluss gewesen, wenn es gegen die Baden-Württembergischen Teams gegangen wäre. Allen bayerischen und Baden-Württembergischen Bewerbern zusammen stehen lediglich zwei bis drei Plätze für die Bundesliga zur Verfügung, was auch eine Folge der Verkleinerung der Liga auf 40 Teilnehmer ist. Daher ist das Ausscheiden für uns kein Beinbruch. Direkt nach dem Turnier setzten wir uns Ziele für die nun anstehende Bayernliga-Quali und hoffentlich -Saison. Die Jungs sind heiß auf ihr zum Teil letztes Jugendjahr!