M I: Die DJK Waldbüttelbrunn stellt die Weichen zum Derbysieg über den TSV Lohr schon früh (Main-Post, 19.12.23)
Bericht: Uli Sommerkorn, Mainpost; Foto: Julien Becker
Die Hausherren bleiben nach dem 26:20-Erfolg im Unterfranken-Duell der Handball-Bayernliga im Titelrennen, die Gäste können keine Punkte beim Kampf um den Klassenerhalt mitnehmen.
Dagegen gingen die Gäste hohes Risiko, um überhaupt in gute Abschlusssituationen zu kommen und tauschten früh ihren Torhüter gegen einen siebten Feldspieler aus, was auch nicht immer zum Erfolg führte. Allein dreimal warfen die Gastgeber in der ersten Hälfte nach Lohrer Ballverlusten ins verwaiste TSV-Tor. “Der Waldbüttelbrunner Sieg war verdient”, gab auch TSV-Spielertrainer Maximilian Schmitt zu.
Munteres Wechseln in einer frühen Phase
Immerhin: Die Gäste kämpften, ohne jedoch jemals in eine Situation zu geraten, in der sie das Spiel hätten drehen können. Allerdings schaffte es Waldbüttelbrunn auch nicht, seinen Vorsprung nach der überlegen geführten Anfangsphase zu vergrößern, was auch daran lag, dass früh munter durchgewechselt wurde. “Unser Ziel war es, dass wir allen ihre Spielanteile geben. Wir brauchen schließlich jeden”, erklärte dies DJK-Trainer Julian Bötsch, der auch wieder selbst auf dem Feld stand.
So ging der anfängliche Rhythmus etwas verloren. Und es wirkte bisweilen so, als habe der gastgebende Drittliga-Absteiger in den Verwaltungsmodus geschaltet. Eine Beschreibung, die Julian Bötsch allerdings nicht gelten lassen wollte: “Wir haben eine riesen Abwehrleistung gezeigt. Das sieht vielleicht leicht aus, ist aber schwere Arbeit”, führte der frühere Zweitliga-Kreisläufer aus.
Allerdings: Die sportlichen Herausforderungen dürften für sein Team zu Beginn des neuen Jahres größer werden, wo gleich drei Auswärtsspiele in Folge gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte wie Günzburg sowie Coburg anstehen oder bei einem HC Erlangen III, der sich in Heimspielen gerne mit Personal aus seinem Drittliga-Kader zu verstärken pflegt. Diese drei Partien dürften erheblichen Einfluss darauf haben, ob Bötsch und seine Mannschaft bis zum Ende der Runde vorne mitmischen werden.
Die Lohrer ihrerseits blicken auf das andere Ende der Tabelle, an dem sie das Weihnachtsfest oberhalb der drei mutmaßlichen Abstiegsplätze verbringen. Für Maximilian Schmitt allerdings kein Grund zur Zufriedenheit: “Die anderen haben noch Nachholspiele. Und wir haben unser Punkteziel in der Hinrunde nicht erreicht”, stellte der 31-Jährige fest. Zwölf Zähler hatten sein Team und er sich für die Hinrunde vorgenommen, neun sind’s nun geworden.
Beim Gast indes zeigten sich Defizite, die zwar nicht neu sind, aber eben auch nicht behebbar. Wenn, wie nun in Waldbüttelbrunn, Leistungsträger wie Maximilian Schmitt und Jannik Schmitt keinen guten Tag erwischt haben, kann dies der kleine Kader kaum kompensieren. Letzterer handelte sich dann noch zu allem Überfluss in der zweiten Hälfte nach einem Foulspiel die Rote Karte ein.
Die Rückrunde, so glaubt Maximilian Schmitt, dürfte hart werden für seine Mannschaft. “Wir versuchen natürlich, die ganzen Schwierigkeiten, die wir haben, auszublenden. Aber das gelingt halt auch nicht immer”, erklärte der Spielertrainer. Und verwies damit auf die Tatsachen, dass die eigene Halle während der Hinrunde wegen eines beschädigten Bodens gesperrt worden war und nun dort noch einmal wöchentlich mit Harz trainiert werden kann. Für Handballer in höheren Klassen ein erhebliches Problem. Die Rückrunde könnte wieder ein harter Kampf für den TSV Lohr werden – womöglich bis zum Rückspiel gegen die DJK Waldbüttelbrunn am 4. Mai.
Waldbüttelbrunn: Feuerbacher 1, Leikauf (2 Siebenmeter) – Elbert 1, Stumpf, Rauch 2, Bergmann 1, Bötsch 1, Glöggler, Rastner 7/5, Dürr 4, Renz 1, Gohly 4, Geis, Dannhäuser 4.