Waldbüttelbrunn muss die Meisterschaft abschreiben
Bayernliga Männer
DJK Waldbüttelbrunn – DJK Rimpar II 19:21 (7:10)
Das war’s wohl endgültig mit den Meisterschaftsambitionen der DJK Waldbüttelbrunn. Nach der Derby-Niederlage gegen die Rimparer Zweitliga-Reserve können sich die vor der Saison zum Topfavoriten gekürten Gastgeber ein neues Ziel suchen. Während die Rimparer in der Halle des Gegners den ersten Sieg über den Lokalrivalen seit ihrem Bayernliga-Aufstieg im Vorjahr feierten, waren einige Waldbüttelbrunner Spieler direkt nach dem Abpfiff in der eigenen Kabine verschwunden.
Rimpars Trainer Janko Skrbic fand nach dem Abpfiff für eine von starken Abwehrreihen, zahlreichen technischen Fehlern im Angriff und bisweilen skurrilen Schiedsrichterpfiffen geprägten Partie noch recht freundliche Worte: „Es war eben ein typisches Derby. Da passieren auch einmal ein paar Fehler mehr als sonst.“ Sein Team hatte über weite Strecken der Partie geführt, aber es mehrmals nicht geschafft, sich abzusetzen. Nachdem die Gastgeber zum 17:17 ausgeglichen hatten und die Chance besaßen, in Führung zu gehen, blockten die Rimparer ein Wurf von Bohuslay Zeleny, dessen Team in den Schlussminuten dann kaum noch zwingende Angriffe zuwege brachte.
So zog Rimpar wieder weg. Vor allem weil Lars Spieß – neben Dominik Schömig eine von zwei „Leihgaben“ aus der ersten Mannschaft – in der zweiten Hälfte sich aus dem Rückraum als durchschlagskräftig erwies.
„Vom Kämpferischen her kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber uns fehlen in dieser Saison ein paar Prozent. Außerdem ist uns unser Tempospiel irgendwie verloren gegangen“, bemerkte Waldbüttelbrunns Trainer Karoly Kovacs, dessen Team kein einziger Gegenstoßtreffer gelang. Vergangene Saison, als Waldbüttelbrunn noch am Aufstieg geschnuppert hatte, war dies noch eine große Stärke der Mannschaft gewesen. Nun aber machen viele Spieler einen ausgelaugten Ausdruck. Teils, weil ihnen aus verschiedenen Gründen (Verletzungen, Krankheit, beruflich bedingtes Fehlen) Trainingseinheiten fehlen. „Andere Leute sind einfach total überspielt“, sagt Kovacs, der manchen seiner Schlüsselspieler wegen der zahlreichen Ausfälle kaum noch Erholungszeiten auf der Bank gönnen kann.
Die Enttäuschung über den nunmehr wohl verpassten Aufstieg registriert auch die sportliche Führung: „Wir haben uns das völlig anders vorgestellt“, gab Waldbüttelbrunns Sportvorstand Winfried Körner zu. „Und es ist klar, dass in solch einer Situation Unzufriedenheit aufkommt, Spieler von anderen Vereinen kontaktiert werden und auch der Trainer in Frage gestellt wird. Ich mache das schließlich schon lange und kenne das.“ Bis zur Winterpause will Körner die Situation erst einmal beobachten. „Dann wollen wir uns zusammensetzen und alles analysieren.“ Dabei sollen Weichenstellungen für die kommende Saison erfolgen, die nach Körners Vorstellungen für seinen Klub wieder mehr Freude als Frust bescheren soll.
Waldbüttelbrunn: Feuerbacher, Varga (2 Siebenmeter) – Zeleny (7), Stumpf (2), Szentgyörgyi (2/2), Tendera (1), Feuchtmann (3/1), Issing (n. e.), Kirchner, Meyer, Grünert (3), Boldt (1). Rimpar: Leikauf (1. – 51.), Fleder (51. – 60.) – Fischer, Schömig, B. Gräsl (1), Keidel (1), Riesenberger (5/4), Grammel (2), Schneider, Siegler (2), Schmitt, N. Gräsl (3), Rösner (2), L. Spieß (5).
Schiedsrichter: Langner/Liebsch (Weitramsdorf/Hammelburg). Zeitstrafen: 9:8. Rot: Boldt (56., Waldbüttelbrunn, 3. Zeitstrafe). Zuschauer: 350. Spielfilm: 3:3 (5.), 3:5 (13.), 6:7 (24.), 7:11 (34.), 11:11 (44.), 14:16 (49.), 17:17 (52.), 18:21 (59.).
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— So berichtete die Main-Post. Mehr unter www.mainpost.de —