Waldbüttelbrunns Reise geht weiter
Am Ende eines anstrengenden Sportwochenendes war am Sonntagabend Ausgelassenheit angesagt. Die Bayernliga-Handballer der DJK Waldbüttelbrunn tanzten durch die heimische Ballsporthalle, sangen „Humbatätärä“ und feierten mit dem lautstarken Anhang in der „Ostkurve“.
Zur Freude hatten die Spieler von Trainer Dusan Suchy auch allen Anlass. Nachdem sie am Samstagabend ihr Bayernliga-Spiel gegen den SV Anzing mit 29:21 gewonnen hatten, folgte nur 20 Stunden später ein 30:24-Erfolg im deutschen Amateurpokal-Achtelfinale gegen den württembergischen Vertreter TSV Neuhausen/Filder. Damit fehlen dem Bayernpokalsieger aus Unterfranken nur noch zwei Siege zum Erreichen der ersten DHB-Pokal-Hauptrunde sowie des deutsche Amateurpokalfinales, das im Vorprogramm des nationalen Supercupendspiels vor vermutlich großer Kulisse ausgetragen wird.
Suchy schont am Samstag Kräfte
Die Basis für den Sieg gegen Neuhausen/Filder legte die DJK schon tags zuvor im Spiel gegen Anzing. Mit einem Zwischenspurt ab Mitte der ersten Hälfte setzte sich der Gastgeber bis zur Pause auf 17:9 ab, was bereits eine Vorentscheidung bedeutete. So konnte in der Folge Dusan Suchy seinen Leistungsträgern Pausen verschaffen, um deren Kräfte fürs Pokalspiel am folgenden Tag zu schonen. „Das war eigentlich so nicht geplant. Aber wenn sich diese Möglichkeit ergibt, dann nutze ich sie natürlich“, erklärte der Waldbüttelbrunner Coach.
Die Kräfte konnte die DJK gut brauchen, denn mit Neuhausen/Filder kam eine dynamische und spielstarke Mannschaft, die Ambitionen auf eine Rückkehr in die Dritte Liga hegt. Doch in dieser Pokalpartie kompensierte die DJK diese Qualitäten mit klugem Angriffsspiel und einer variablen 6:0-Deckung, die den Gästen immer wieder die Laufwege blockierte. „Vor allem in der zweiten Hälfte war die Abwehr stark“, analysierte Suchy in eher sachlichem Ton und sprach recht nüchtern von einer „ordentlichen Leistung“, während seine Spieler feierten.
Die Worte des seit Sommer 2016 amtierenden Coaches klangen ein bisschen nach Unterstatement nach einem Auftritt, bei dem seine Jungs wirklich stark gespielt hatten. Da traf ein Julian Stumpf aus dem rechten Rückraum beinahe nach Belieben, während sein Teamkollege Bastian Demel am Kreis kaum zu halten war. Und so lag der Gastgeber in der zweiten Hälfte stets mit komfortablem Vorsprung in Führung, ohne wirklich in Verlegenheit zu geraten.
„Klar, dass da auch der Wille eine Rolle gespielt hat“, erklärte DJK-Rechtsaußen Lukas Lutz auf die zwei Spiele binnen 24 Stunden angesprochen. „Aber wir wollten einfach beide Spiele gewinnen. Und wenn du führst, dann fällt das Rennen etwas leichter.“ Dann schickte der Linkshänder hinterher: „Jetzt bin ich einfach nur müde.“
Schon wieder Heimrecht
Bis die nächste Pokalrunde ansteht, haben Lutz und seine Kollegen einige Zeit zum Regenerieren. Und die Viertelfinal-Auslosung legt nahe, dass die Waldbüttelbrunner Reise in diesem Wettbewerb noch nicht vorbei sein muss. Zum einen hat der Bayernligist am Faschingssamstag, 26. Februar, Heimrecht. Zum anderen ist der Gegner ein niederklassiger Verein.
Namentlich die MSG Muggensturm/Kuppenheim aus der fünftklassigen Südbadenliga. Gut möglich, dass die Waldbüttelbrunner dann auch während der tollen Tage wieder „Humbatätärä“ singen.
Die Waldbüttelbrunner Spiele im Stenogramm
Deutsches Amateurpokal-Achtefinale: DJK Waldbüttelbrunn – TSV Neuhausen/Filder 30:24 (14:12)
Waldbüttelbrunn: Feuerbacher (1. – 30.), Varga (31. – 60.) – Dutz, Stumpf 6, Villanueva Perez, Beißner, Rother, Feitz 6/3, Tendera 3, Glöggler, Kirchner 4, Meyer 4, Demel 7.
Neuhausen: Arnold (1. – 48.), Hämmerling (48. – 60.) – Weckerle 1, Durst 1, Eisele 4, Grundler 5, Roos 3, Trost 2, Reinhardt 1, Flechsenhar 3, Sommer 1, Holder 2/2, Schmidt 1.
Spielfilm: 2:0 (3.), 4:4 (9.), 8:8 (19.), 12:9 (23.), 13:12 (29.), 16:12 (33.), 20:15 (38.), 24:18 (43.), 24:20 (49.), 27:21 (53.), 20:23 (58.).
Bayernliga Männer DJK Waldbüttelbrunn – SV Anzing 29:21 (17:9)
Waldbüttelbrunn: Varga, Feuerbacher – Dutz 1, Stumpf 3, Villanueva Perez, Beißner 1, Rother 3, Feitz 5/3, Tendera 3, Glöggler 4, Meyer 3, Demel 2.
Spielfilm: 1:1 (3.), 6:3 (10.), 6:6 (15.), 13:6 (24.), 17:9 (30.), 22:12 (45.), 25:20 (55.).
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— So berichtete die Main-Post (Ulli Sommerkorn). Mehr unter www.mainpost.de —