M I: Der Auftaktsieg der DJK Waldbüttelbrunn lässt noch manche Fragen offen

Bericht: Uli Sommerkorn, Main Post; Foto: Julien Becker

 Männer I, Bayernliga am 17.09.2023  
 DJK Waldbüttelbrunn – HC Erlangen III  31:22 (13:9) 

 

Gegen das U-21-Team des HC Erlangen gewinnt der Drittliga-Absteiger deutlich. Was die neue formierte DJK wirklich leisten kann, darüber werden wohl erst die nächsten Spiele Aufschluss geben.

Als Drittliga-Absteiger DJK Waldbüttelbrunn am Sonntagnachmittag sein Auftaktspiel in der Handball-Bayernliga mit einem 31:22 (13:9)-Heimsieg über das U-21-Team des Bundesligisten HC Erlangen hinter sich gebracht hatte, ballten manche Spieler der Gastgeber freudig ihre Fäuste, andere liefen eher teilnahmslos umher.

Diese unterschiedlichen Gefühlslagen bei für den Handball eher untypischen Außentemperaturen von  30 Grad waren irgendwie sinnbildlich dafür, dass viele nicht wussten, wie sie diesen Auftaktsieg einzuordnen hatten. “Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie das 60 Minuten diszipliniert durchgezogen haben”, erklärte DJK-Trainer Julian Bötsch, der entgegen anders lautender Planungen aufgrund einiger Ausfälle und krankheitsbedingter körperlicher Defizite in seiner Mannschaft doch wieder selbst auf den Feld gestanden war. Allerdings gab der 34-Jährige zu bedenken: “Erlangen ist nicht der Maßstab für den Rest der Runde.”

Viel Talent und viele Fehler beim Gast

Denn die Gäste hatten ein extrem junges Team mit Akteuren aufgeboten, die noch in der A-Jugend-Bundesliga spielen oder der höchsten deutschen Nachwuchsklasse gerade erst entwachsen sind. Zwar deuteten diese Handballer ihr Talent an, machten jedoch auch zahlreiche jugendtümliche Fehler, die in der Männer-Bayernliga eben bestraft werden.

Fehler machte freilich auch die Heimmannschaft. “Wir haben zu viele klare Wurfchancen liegen lassen”, bemängelte Bötsch. Außerdem fehle seiner neu zusammengestellten Mannschaft bisweilen noch die Abstimmung, was sich gerade in der ersten Hälfte in einer Reihe unpräziser Zuspiele manifestierte.

Erst in der zweiten Hälfte liefen die Kombinationen um die neue Rückraumachse mit den von Zweitliga-Absteiger Wölfe Würzburg gekommenen Linus Geis und Linus Dürr dann flüssiger. Der 25-jährige Geis, immerhin 2021 mit dem TBV Lemgo Lippe deutscher Pokalsieger, avancierte mit neun Treffern zum erfolgreichsten Werfer der Partie, weil die Erlanger Deckung der körperlichen Wucht des 2,03 Meter großen Rückraumspielers oft wenig entgegenzusetzen hatte.

Weiter machten Leon Rastner, der in der zweiten Hälfte von der rechten Rückraumposition aus immer wieder Lücken in der Erlanger Deckung fand, und Julius Rauch positiv auf sich aufmerksam. Der schnelle Linksaußen, der aus Coburg gekommen war, erwies sich vor allem im Gegenstoßspiel als wirkungsvolle Option.

Unter dem Strich blieb die Erkenntnis, dass die “neue” DJK Waldbüttelbrunn zwar einiges an Möglichkeiten bietet, aber in ihrer derzeitigen Verfassung auch noch Luft nach oben hat. Aussagen darüber, was die Mannschaft tatsächlich leisten kann, dürften schon die nächsten beiden Spiele geben, wenn am Samstag, 23. September, der HSC Coburg II zu Gast ist und wenn es am Samstag, 30. September, bei HaSpo Bayreuth erstmals gegen einen Titelanwärter geht.

Waldbüttelbrunn: Leikauf, Feuerbacher (1 Siebenmeter) – See (n. e.), Stumpf 3, Karl 2/2, Rauch 4, Becker, Bergmann 3, Glöggler 1, Rastner 6, Dürr 2, Bötsch, Geis 9, Dannhäuser 1.