Pokalspiele als Festtage für die DJK

Manuel Feitz (beim Wurf aufs Tor von Nicolas Kob) war im Pokalspiel gegen die SG Muggensturm/Kuppenheim der herausragende Akteur bei den Bayernliga-Handballern der DJK Waldbüttelbrunn. Foto: Frank Scheuring, Fot2press Manuel Feitz (beim Wurf aufs Tor von Nicolas Kob) war im Pokalspiel gegen die SG Muggensturm/Kuppenheim der herausragende Akteur bei den Bayernliga-Handballern der DJK Waldbüttelbrunn. Foto: Frank Scheuring, Fot2press

Als alles vorüber war, stand Manuel Feitz verschwitzt und mit einem Fläschchen Pils in der Hand in der „Ostkurve“, inmitten der Fans, die mit ihren Trommeln zuvor mächtig Rabatz gemacht hatten. Der Kapitän des Handball-Bayernligisten DJK Waldbüttelbrunn ließ sich feiern. Dafür, dass er mit seinem Team durch einen 28:23 (13:11)-Heimsieg über die SG Muggensturm/Kuppenheim im deutschen Amateurpokal-Viertelfinale die Runde der letzten Vier erreicht hat. Auch dafür, dass er der herausragende Akteur an diesem Faschingssamstag in der Waldbüttelbrunner Ballsporthalle gewesen war. Und schließlich dafür, dass die DJK-Handballer nach drei Wochen mit eher unerfreulichen Nachrichten ihrem Anhang wieder Freude bereitet hatten.

Der Kern der Mannschaft bleibt

„Wir haben zuvor dreimal in Folge verloren, da tut so etwas gut“, erklärte der Waldbüttelbrunner Kapitän. Mit diesen Niederlagen hatte sich das Team um Bayernliga-Platz zwei gebracht. Und auch die Nachricht, dass sich mit Matyas Varga der überragende DJK-Torhüter der letzten Jahre zur neuen Saison in Richtung des Landesligisten TG Heidingsfeld verabschiedet, hat naturgemäß nicht für gute Laune gesorgt.
„Ich war erst einmal geschockt“, gab Waldbüttelbrunns Sport-Vorstand Winfried Körner zu. „Aber wir suchen einen passenden Nachfolger. Und wir werden einen finden.“ Neben einem neuen Torhüter muss sich Körner auch nach Ergänzungen auf den Außenpositionen umtun, denn auch die beiden Chilenen bei der DJK, Harald Feuchtmann Perez (nach Bonn) und Joaquin Villanueva Perez (zurück in die Heimat), werden den Verein nach der Runde verlassen. „Der Kern der Mannschaft aber bleibt“, versichert Körner.

So kommt die Bühne, die sich der DJK im deutschen Amateurpokal-Wettbewerb bietet und auf der sich das Team potenziellen Neuzugängen als attraktiver Verein präsentieren kann, gerade recht. Nach dem Sieg über Muggensturm/Kuppenheim wartet nun im Halbfinale das Team von TuS Spenge, das sein Viertelfinale gegen die HSG Bergische Panther mit 30:25 gewann.

Am Wochenende des 18./19. März müssen die Waldbüttelbrunner zu dem ostwestfälischen Oberligisten reisen. Und sollten sie auch da gewinnen, geht’s am Wochenende des 8./9. April nach Hamburg. Dort wird das Finale um den Amateurpokal im Rahmen des Final-four-Turniers um den DHB-Pokal ausgetragen. Der Bayernligist könnte also Teil einer Veranstaltung mit großen Publikum und großen Namen wie THW Kiel, Rhein-Neckar Löwen oder SG Flensburg-Handewitt sein. Außerdem winkt den beiden Amateurpokal-Finalisten ein Platz in der ersten DHB-Pokal-Hauptrunde. „Die Pokalspiele sind im Augenblick die Höhepunkte für uns“, bekannte Manuel Feitz.

Auf dem Weg ins Halbfinale hatte es sich die DJK gegen Muggensturm/Kuppenheim bisweilen selbst schwer gemacht. „Immer wieder haben gute Phasen mit schlechten gewechselt“, stellte DJK-Trainer Dusan Suchy fest. Nach einer schnellen 6:2-Führung kamen die Gäste aus der Südbadenliga, etwa vergleichbar mit der Landesliga, wieder auf ein Tor heran.

Athletisches Spiel

Muggensturm/Kuppensturm gefiel durch technisch gutes, athletisches und taktisch diszipliniertes Spiel. Zudem taten sich die Hausherren damit schwer, dass SG-Trainer Kalman Fenyö fast über die gesamte Distanz bei Ballbesitz für seinen Torwart einen siebten Feldspieler brachte. „Vom Niveau her war das Bayernliga“, stellte Winfried Körner den Gästen ein gutes Zeugnis aus.

Erst Mitte der zweiten Hälfte setzte sich Waldbüttelbrunn ab, weil die DJK-Deckung den Gegner ausgeguckt hatte, sich nach Ballgewinnen häufig die Chance zum Gegenstoß ergab und Manuel Feitz sowohl seine Spielmacher- als auch seine Werferqualitäten zeigte. Und so war am Ende bei den Gastgebern gute Laune angesagt. Nicht nur, weil Faschingssamstag war, sondern auch, weil das Team sportlich wieder in die Spur gekommen zu sein scheint.

Deutsches
Amateurpokal-Viertelfinale

DJK Waldbüttelbrunn –
SG Muggensturm/Kuppenheim 28:23 (13:11)

Waldbüttelbrunn: Feuerbacher (1. – 30.), Varga (31. – 60.) – Feitz (12/5), Stumpf (5), Glöckler (3), Feuchtmann Perez (2), Tendera (2), Kirchner (2), Demel (2), Villaneuva, Perez, Beißner, Rother, Dutz, Issing.

Muggensturm/Kuppenheim: Fuchs (1. – 49.), Denk (49. – 60.) – Herbst (4), Hofmann (3),
J. Kolb (3), Kracht (3), Schlager (3), Welzer (2/2), Charles (2), N. Kolb (1), Hörth (1), Unser (1), Stahlbesen.

Schiedsrichter: Schek/Wittemann (Mainz/Waldsee). Zeitstrafen: 2:3. Siebenmeter: 5/5 – 2/2. Zuschauer: 250.

Spielfilm: 1:1 (1.), 6:2 (10.), 8:6 (18.), 11:9 (23.), 13:10 (26.), 13:12 (31.), 16:13 (34.), 20:16 (43.), 24:18 (46.), 27:19 (53.), 27:23 (59.).

— So berichtete die Main-Post (Uli Sommerkorn). Mehr unter www.mainpost.de

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