M I: Schwere Zeiten für die DJK Waldbüttelbrunn
Bericht: Uli Sommerkorn, Main Post; Foto: Julien Becker
Beim 23:36 (13:16) gegen das U-23-Team des VfL Gummersbach kassiert der Neuling die sechste Niederlage im sechsten Saisonspiel. Ist die neue Klasse eine zu große Herausforderung für die DJK?
Als alles vorbei war, schlug der Stunde der Menschen, die Trost spendeten. Dusan Suchy, Trainer des Handball-Drittligisten DJK Waldbüttelbrunn, redete ruhig auf seinen Spielmacher Timo Issing ein. DJK-Sportvorstand Winfried Körner legte die Arme um seine Torhüter Max Feuerbacher und Markus Leikauf. Und die Mitglieder des Fanclubs in der “Ostkurve” applaudierten den Waldbüttelbrunner Spielern, die in der heimischen Ballsporthalle beim 23:36 (13:16) gegen die U 23 des Bundesligisten VfL Gummersbach gerade die sechste Niederlage im sechsten Saisonspiel kassiert hatten. Und eine heftige noch dazu.
Trost und Zuspruch können dieser Tage gut brauchen beim Aufsteiger in Waldbüttelbrunn. Dass es hart werden würde, hatten sie bereits vor der Saison geahnt. Doch es wurde noch härter als angenommen, weil zahlreiche Ausfälle dem Kader Substanz gekostet haben. “Man muss sehen, wer heute gespielt hat. Ich hatte mehrere Leute aus der zweiten Mannschaft dabei”, führte DJK-Trainer Suchy aus, dessen Team von den flinken und technisch gut ausgebildeten Gummersbacher U-23-Spielern im zweiten Spielabschnitt eine heftige Abreibung erhielt.
Zahlreiche Leistungsträger fehlen
Bereits unter normalen Bedingungen ist die sportliche Herausforderung für die Waldbüttelbrunner in der Dritten Liga eine große. Doch in einer Besetzung wie gegen Gummersbach ist schier unmöglich, einem gestandenem Drittligisten Paroli zu bieten. Aus der eigentlichen Besetzung fehlten Julian Stumpf (Kreuzbandriss), David Winheim (erkrankt), Jannik Renz (Schulter-Operation), Ex-Nationalspieler Benjamin Herth (Schmerzen in der Wade) sowie der erkrankten Julian Bötsch. Der ebenfalls erkrankte Nils Kwiatkowski kam nur zum Siebenmeter-Werfer aufs Feld, zudem war Yannick Bardina seine noch nicht überstandene Fingerverletzung anzumerken, dem Rückraumwerfer rutschte bei Offensivaktionen mehrmals der Ball aus der Hand.
So spielte mit Heorhii Blahodir ein A-Jugendlicher 60 Minuten lang auf Rechtsaußen, mit Thomas Zimmer erzielte ein Spieler aus der in der Bezirksoberliga beheimateten zweiten Mannschaft sein erstes Drittliga-Tor. Auch der gerade vom Bezirksoberligisten MHV Schweinfurt gekommene Leon Rastner erhielt ausgiebig Einsatzzeiten. “Eine Halbzeit haben wir noch mitgehalten. Aber über 60 Minuten geht das eben nicht”, sagte Dusan Suchy angesichts der Tatsache, dass sein verbliebenes Stamm-Personal angesichts der eingeschränkten Wechselmöglichkeiten zur Entlastung bekam.
Einer dieser “Dauerbrenner”, die fast ununterbrochen auf dem Feld stehen mussten, war Tobias Glöggler am Kreis und im Abwehrzentrum. “Es ist zurzeit schwer”, gab er nach dem Spiel zu. Trotzdem ist er nicht ganz ohne Hoffnung: “Viele Leute kommen demnächst auch wieder. Und im Training gibt jeder Gas, von schlechter Stimmung ist da nichts zu merken. Wir müssen einfach weitermachen.”
Rein rechnerisch ist die Situation auch noch nicht aussichtslos, der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist derzeit mit vier Punkten noch überschaubar. Doch der sportliche Rückstand, den sie beim Aufsteiger auf die Konkurrenz wettmachen müssen, ist enorm. Das hat das Spiel gegen Gummersbach gezeigt.
Waldbüttelbrunn: Feuerbacher (1. – 42.), Leikauf (42. – 60.) – Bardina 3, Blahodir 2, Wenzel 7, Zimmer 1, Meyer 3, Spanheimer (n. e.), Laumer (n. e.), Rastner, Kwiatkowski 3/3, Issing 1, Glöggler 3, Scholl (n. e.), Becker, Elbert.